VerbesserungsvorschlägeFall 03

Verbesserungsvorschläge des Autors
Keine.

 
Verbesserungsvorschläge von Lesern
Maik Hermanowski
Der wache und ansprechbare Pat. (muß er ja wohl sein, da er von den Arbeitskollegen psychisch betreut wurde) erhält zur Analgesie Fentanyl.
Nirgens steht, daß der Pat. weiter eintrübt. Dann entschließt man sich zur Intubation des Pat. der lediglich Fenta bekommen hat und wundert sich, daß der Pat sich "etwas wehrt". Die alleinige Gabe von Norcuron zur Ruhigstellung führt sicherlich zum Erfolg, ist jedoch nicht toll, da eine reine Relaxierung und Analgesierung das Bewusstsein nicht ausschaltet. Der Pat. ist zwar offensichtlich "abgeschossen", dieses betrifft aber nur die Muskeln. Die Kombination mit einem Hypnotikum (z.B. Etomidat) wäre sicher sinnvoll. 

**** **** (Autor)
Hatte vergessen zu erwähnen, dass der Patient parallel zur Bradykardie bewusstlos wurde. Ansonsten hätten wir selbstverständlich Dormicum (r) oder Hypnomidate (r) gegeben.

Dr. med. P. Hilbert
Zum geschilderten Fall denke ich, dass die entstandenen Probleme etwas Hausgemacht sind. Folgende Theorie erscheint mir plausibel. Der Patient erhält Fentanyl zu Analgesie (leider ist keine Dosierung angegeben). Dieses Medikament hat bei schneller Gabe einen deutlichen emetischen Effekt (Erbrechen), weiterhin kann es zur Atemdepression kommen, wenn man es nicht titriert gibt. Soll heißen, wenn man damit arbeitet, dann kleine Dosen fraktioniert bis zur deutlichen Schmerzreduktion geben und nicht mehr!  Möglicherweise war die gewählte Fentanyldosis etwas hoch bemessen, so dass der Patient atemdepressiv (siehe auch Sättigungsabfall) und bewusstlos wurde. Die sich dadurch entwickelnde Hypoxie kann die aufgetretene Bradykardie erklären.  Die nötige Intubation hätte eleganter Weise mit Hypnotikum wie z.B. Etomidate, erfolgen sollen. Fazit: eine gute Analgesie ist wichtig und richtig, aber man sollte sich vorsichtig an die Schmerzfreiheit herantasten und nicht weiter, des Weiteren ist immer zu bedenken, dass alle Opioide einen emetischen Effekt haben, wenn man sie schnell und in höheren Dosen i.v. gibt.

Dr. Hörl
Im Anbetracht dessen, daß sich der NA lediglich auf die Medikation konzentrieren mußte, hat er sich leider wenig Gedanken darüber gemacht (noch dazu als Mann/Frau vom Fach). Der Pat.war auf Grund der Schmerzen und der anderen Umstände bereits im inc.Schock und man sollte sich deshalb aus 2 Gründen eine Gabe von Morphium überlegen: ad 1 - reduziert den Druck weiter nach unten, ad 2 - Fenta wirkt nicht gleich und macht zusätzlich Übelkeit!(wie man bemerken konnte). Für eine rasche Schmerzfreiheit und schmerzarme (-freie) Umlagerung ist immer noch die Kombination Ketanest-Dormicum ideal (reduziert auch nicht den RR weiter nach unten und bewirkt keine Übelkeit!). Es ist wirklich kein Einsatz, den man sich an seine Schultern heften darf, wenn ein Pat., dessen Wunde man fast sicher in LA versorgen hätte können, intubiert mit dem NAH ins KH geflogen werden muß!
Mit kollegialen Grüßen Dr.Hörl
FA für Unfallchirurgie
Arzt für Sport-und Allgemeinmedizin
Notarzt 

Wenn Sie Verbesserungsvorschläge zu den Maßnahmen in diesem Fallbeispiel haben, dann schreiben Sie bitte an:

fallbeispiele@rettungsdienst.net
Bitte geben Sie im Betreff an, auf weches Fallbeispiel Sie sich beziehen.