Gerald Schneider:
Vorsicht in diesem
Fall beim Anlegen einer Infusion! Sie sollte wirklich nur ganz langsam,
zum Offenhalten des Zugangs, tropfen. Niemals bei akuter Laryngitis o.ä.
eine i.v.-Volumsgabe durchführen!
Patrick Müller
Auch bei bewußtlosen
Patienten sollte man eine komplette Analgosedierung fahren, denn man weiss
nicht wirklich, was der Pat. mitbekommt oder nicht...Fenta/Dormicum böte
sich hier an. Wieso wurde der Pat. eigentlich bradycard?
(vielleicht hab
ich auch was übersehen...)
Marc Helming
Meines erachtens
hätte die O2-Gabe vor der Anlage eines Venenkatheters, dessen Indikation
zumindest bei Pseudo-Krupp (=akute subglottische Laryngitis) am Notfallort
eher zweifelhaft (erhöht den Stress des Kindes --> Erhöhung des
O2-Bedarfs bei fehlender Kompenstionsmöglichkeit bei grenzwertiger
respiratorischer Gesamtsituation --> Dekompensation der Lage) und auch
therapeutisch nicht notwendig ist. Die Verneblung von Adrenalin ist sicher
indiziert, es sollte allerdings, besonders wenn noch kein NA vor Ort ist,
an entsprechende Alternativen (Badezimmer mit laufender Dusche, geöffneter
Kühlschrank, Fenster öffnen) gedacht werden. Differentialdiagnostisch
muß immer an eine akute Epiglottitis gedacht werden! Auch bei der
Epiglottitis ist von jedweden Manipulationen, insbesondere Zugang legen
oder Intubationsversuch (Maskenbeatmung ist immer möglich, wenn keine
Intubationsversuche vorausgegangen sind!), abzusehen. Stattdessen ist ein
zügiger, aber ruhiger Transport auf dem Schoss der Mutter in die nächste
Kinderklinik unter Bereitschaft zur Maskenbeatmung vorrangig.
Erfolgreiche Einsätze,
Marc Helming.
Andrea Grossenbacher:
Der Erfolg zeigt
eindeutig dass die getroffenen Massnahmen meines Erachtens sehr wohl indiziert
waren. Wir im Rettungsdienst sollten nicht aus Angst eines möglichen
Fehlversuches einer Venenpunktion, einem Patienten die Therapie vorenthalten
welche er dringend benötigt. Somit kann auch der Transport ruhig und
ohne Sondersignal vorgenommen werden, was sich auf alle beteiligte positiv
auswirkt.
Wenn Sie Verbesserungsvorschläge
zu den Maßnahmen in diesem Fallbeispiel haben, dann schreiben Sie
bitte an:
fallbeispiele@rettungsdienst.net
Bitte geben Sie im Betreff
an, auf weches Fallbeispiel Sie sich beziehen. |