2. RETTmobil in Fulda

Übersicht
Neue Fahrzeuge
Luftrettung (SAR-Demonstration + Chr. 28)
Fahrsicherheitstraining Feuerwehr
Innovative neue Produkte
Fahrertraining (RTWs mit GlideRide-System) **
Kleine Besucher
Übung Chemieunfall
Übung Infektionstransport
Übung Höhenrettung **
Übung verschüttete Person **
** Diese und weitere Punkte werden nach und nach ergänzt.

 
Allgemeines
Vom 23.-25.05.2002 fand die zweite RETTmobil in Fulda statt. Mittlerweile hat sich die Messe zu einer festen Institution gemausert, was man auch an den Besucherzahlen sehen kann, die gegenüber dem schon unerwartet großen Erfolg im letzten Jahr nahezu verdoppelt werden konnten. Mit 6300 Besuchern und 130 Ausstellern wurde ein neuer RETTmobil-Rekord aufgestellt. Die Besucherzahlen lagen hiermit deutlich über den Erwartungen des Veranstalters von 5000 Besuchern. Auch der Kongress war diesesmal gut besucht und die meisten Kritikpunkte vom letzten Kongress wurden behoben.

Bei diesem Bericht lassen sich die Fotos nicht vergrössern. Stattdessen wird es demnächst einen extra Fotoordner für die Presse mit den Originalfotos (1600*1200 Pixel) geben. Ich werde dazu aus 432 RETTmobil-Fotos die schönsten aussuchen...


 
 
Neue Fahrzeuge
Neu Fahrzeuggenerationen schon als Sonderfahrzeuge erhältlich
Kaum sind neue Modelle der Fahrzeughersteller auf dem Markt, gibt es auch schon die ersten Umbauten als Sonderfahrzeuge. So wurde auf der Messe ein NEF auf Basis der neuen Mercedes E-Klasse präsentiert. Aufgrund der "eingebauten Mercedes-Vorfahrt" kommt diese Fahrzeug sogar ohne Sondersignalanlage aus :-)
Geländegängiges NEF von Audi
Fiat präsentiert einen KTW auf dem neuen (face-gelifteten) Ducato-Fahrgestell, während Audi ein NEF auf dem neuen A4-Avant präsentiert. Für hartgesottene Geländegänger befindet sich der "Allroad-Quattro" auf Basis des A6 ebenfalls neu im Audi-Programm.
KTWs nun auch mit Kofferaufbau
Auch bei den Krankenwagen möchte man nicht mehr auf den Platzkomfort eines Kofferaufbaus verzichten. So gab es auf der Messe einen KTW auf VW-T4-Fahrgestell mit einem Kofferaufbau zu bewundern, der nach Auskunft des Herstellers nicht teurer sein soll, als ein normaler KTW auf Basis eines Hochdach-T4.
RTW mit Kofferaufbauten zunehmend schwerer als 3.5 to
Nachdem aufgrund der verkürzten Zivildienstzeit immer weniger Zivis eingesetzt werden können und mit den aufgelasteten MB-Sprinter oftmals Probleme mit lösenden Radmuttern aufgetreten sind, gehen immer mehr Hersteller von Kofferaufbauten dazu über, die schwereren 4-Tonnen Fahrgestelle als Basis zu benutzen. Die wartungsanfälligen seitlichen Schiebetüren werden zunehmend durch Klapptüren ersetzt.

 
Demonstration einer Luftrettung
SAR-Hubschrauber
Mit dem (nicht zu überhörendem) typischen "Teppichklopfer-Geräusch" schwebte im laufe des Freitags ein SAR-Hubschrauber der Bundeswehr ein, um eine Peron auf ein Feuerwehrfahrzeug abzuseilen und nach einer Ehren-Flug-Runde von diesem auch wieder aufzunehmen.
Christoph 28
Der Rettungshubschrauber Christoph 28 aus Fulda, welcher im regulären Bereitschaftsdienst war, wurde zwischen den Einsätzen auf der Rettmobil gezeigt und war immer schnell umlagert. Auf diese Weise konnten mehrere Starts  und Landungen beobachtet werden.

 
 
 
Fahrertraining Feuerwehr
DLK aus Frankfurt: Und Action!
Auf einem Großzügig angelegten Parcours hatten Mitarbeiter der Feuerwehr die Gelegenheit, mit Ihren eigenen Dienstfahrzeugen ein ausgiebiges Fahrertraining zu absolvieren. Hierzu waren eine spezielle Nässefahrbahn und eine Slalomstrecke eingerichtet worden. Als stellvertretendes Beispiel habe ich hier ein paar Fotos von der DLK-08 aus Frankfurt ausgewählt.

 
Innovative Produkte
Tragestuhl mit Gleitketten
Auf der Messe wurde der neue Tragestuhl "Stair-pro" der Firma "RUGGED (TM)" vorgestellt. bei diesem Tragestuhl ist es möglich, den Patienten über "Gleitketten" die Treppe hinuntergleiten zu lassen (Bild links). Während des Ablassens kann der Patient bequem von dem oberen Helfer ohne großen Kraftaufwand alleine gehalten werden (Bild Mitte). Zum Verstauen im RTW kann der Tragestuhl zusammengeklappt werden. Die Gleitketten lassen sich ebenfalls einklappen, um den Stuhl wie einen gewöhnlichen Tragestuhl zu verwenden (Bild rechts).
Bei aufgesetzen Ketten kann die obere Person alleine arbeiten (Bild Mitte)

 
 
Kleine Besucher
Junior-Retter
Auch für die kleinen Besucher gab es eine Menge auf der RETTmobil zu sehen. Besonders begehrt waren die "Junior-Retter"-Westen der Firna Hortig, die gleich mehrfach mit stolzen Besitzern gesichtet wurden.
Platte Nasen und innovative Sitzgelegenheiten
Während die einen sich am Rettungshubschrauber Christoph 28 fast die Nase plattdrückten, hatten andere schon eine innovative neue Sitzmöglichkeit entdeckt, von der aus man prima die Rettungshunde bei der Arbeit beobachten konnte. Nur kurz abgelenkt von so einem komischen Fotografen, der rief "Schaut mal kurz nach hinten, ihr zwei".

 
 
Übung Chemieunfall (24.05.)
Angenommen wurde, daß ein LKW mit Fässern umgestürzt ist. In diesen Fässern befand sich eine unbekannte Flüssigkeit, weshalb zunächst von einer Gesundheitsgefährdung auszugehen war. Der zuerst an der Einsatzstelle eintreffende RTW des "Arbeitsmedizinisches Zentrum"  aus Frankfurt wurde deshalb in einem nötigen Sicherheitsabstand positioniert und die Besatzung forderte zunächst die Feuerwehr und das NEF aus Fulda nach. Über die Leitstelle wurden die Werksfeuerwehr "Infraserv Höchst" mit zwei Spezialfahrzeugen und der Kran der Feuerwehr Fulda zur Einsatzstelle beordert. 
Übergabe des Patienten an die RTW-Besatzung
Nachdem die Feuerwehr den vor dem umgestürzten LKW liegenden Patienten aus dem Gefahrenbereich gerettet hatte, wurde er an die bereitstehende RTW-Besatzung übergeben und in eine Klinik verbracht.
Bergung der Gefahrstofffässer
Mit Hilfe des Kranes der Feuerwehr Fulda und einer speziellen Greifvorrichtung für Fässer wurden die Fässer geborgen und in einen Sicherheitsbehälter umgelagert.

 
Übung Infektionstransport (24.05.)
Dargestellt wurde die Verlegung eines hochinfektiösen Patienten aus einer Klinik. Für diesen Einsatz wurden zwei Rettungswagen der Berufsfeuerwehr Frankfurt und ein weiteres Fahrzeug der BF mit den Schutzanzügen und Respiratoren eingesetzt. Einer der RTWs wurde innen komplett mit Folien verkleidet um später die Desinfektion zu erleichtern, währen der zweite RTW zum Transport der benötigten Geräte (Beatmungsgerät etc.) verwendet wurde. Auf diese Weise wird  nur das wirklich eingesetzte medizinische Gerät kontaminiert.
Vollschutzanzug
Eingesetzt wurden zum Schutz der Feuerwehrmänner umluftbetriebene Beatmungsgeräte der Firma 3M. Die Atemluft wird hier übber drei verschiedene Filter gereinigt. Da die Kopfmaske am Hals nicht luftdicht abschliesst, wird ständig ein leichter Überdruck unter der maske erzeugt, welcher das Eindringen von Keimen und Bakterien verhindert. Würden Sie diese Männer reinlassen? Offensichtlich nicht, denn die Tür zur angenommenen Klinik und zum Patienten blieb leider verschlossen. Ein Kollege der BF sprang deshalb spontan als Patient ein.

Fortsetzung in den nächsten Tagen...